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Private Krankenversicherung: Teuerung im Alter umgehen

Die Private Krankenversicherung erfreut sich weiterhin weit gehender Beliebtheit. Sei es, weil die Kunden sich durch die niedrigen Beiträge im Vergleich zur Gesetzlichen Krankenversicherung anlocken lassen. Sei es durch den Anspruch auf bessere Leistungen, für die sie bei der GKV zusätzliche Versicherungen abschließen müssten.

Allerings beruht das grundlegende Geschäftsmodell der PKV auf einem sehr spezifischen Aspekt. Um jungen, gesunden Menschen eine Versicherung verkaufen zu können, müssen die Tarife möglichst günstig sein. Das geht nur, wenn in dem Tarif möglichst wenige Menschen mit kostenintensiven Erkrankungen befinden.

Das betriff häufig ältere Menschen – also „Altkunden“ von den Versicherungen. Die Gesellschaften schließen daher regelmäßig Tarife für neue Kunden, wenn sich die Kosten allzu sehr in die Höhe türmen, meinen Experten. Neue Tarife werden aus dem Boden gestampft und eifrig beworben.

Zurück im geschlossenen Tarif bleiben Altkunden, die sich plötzlich zum Teil dramatisch steigenden Beiträgen gegenübersehen. In Medien ist die Rede von privat Versicherten, die 71 Prozent Steigerung der Beiträge von einem zum nächsten Jahr auszuhalten hatte. Das ist eine drastische finanzielle Belastung und wird von Branchenkennern auf das genannte Geschäftsmodell zurückgeführt.

Für die betroffenen Versicherten bleibt oft nur die Wut über die in die Höhe schnellenden Beiträge. Zwar steigen diese nicht immer so extrem an, doch auch im Durchschnitt sind die Anstiege höher als bei den Gesetzlichen Krankenkassen. Die Süddeutsche Zeitung hat jüngst einen Vergleich angestellt, nach dem die PKV von 1997 bis 2009 im Schnitt um 55 Prozent zulegte, während die GKV umd 32 Prozent stieg.

Doch können sich die Betroffenen durchaus wehren. Denn die Versicherungen sind gesetzlich verpflichtet, den Versicherten den Wechsel in einen günstigeren Tarif ihrer Gesellschaft zu gestatten. Und zwar ohne Gesundheitsprüfung und ohne die bereits angelaufenen Rückstellungen für das Alter zu verlieren.

Experten verweisen darauf, dass die Versicherungsgesellschaften das gegenüber den Kunden nicht allzu offen kommunizieren. Zum Teil wird von falschen Aussagen in Beratungsgesprächen gesprochen. Dennoch bleibt der Kunde im Recht, sich einen anderen Tarif zu wählen.

Bei der Wahl eines anderen Tarifs ist nach Einschätzung von Branchenkennern Hilfe son Sachkennern vonnöten. Etwa durch die Verbraucherzentralen, durch die Stiftung Warentest oder von unabhängigen und fachkundigen Beratern. Das kostet etwas, hilft aber sehr viel Geld einzusparen und vermeidet große Pannen beim Tarifwechsel.